IMAGO

Bilderberge. Riesengroße Bilderberge. Überall. 


Dieses Jahr feiert die Fotografie ihren hundertfünfundsiebzigsten Geburtstag und aus der Branche hört man Sprüche wie “dieses Jahr wurden mehr Fotos gemacht, als in den 174 Jahren davor”. Während ihr diese Zeilen gelesen habt, wurden alleine auf Facebook mehr als 10.000 Fotos hochgeladen.

Auch wir machen sehr viele Fotos. Die Hochzeiten verlassen wir mit einigen Tausend Fotos. Im Photobooth werden ebenfalls einige Hundert produziert und das immer-dabei-Tagebuch – das iPhone – hamstert teilweise bis zu 6.000 Fotos.

Es gibt viele unglaublich schöne Bilder. Instagram ist voll mit traumhaften Landschaften, verlockendem Essen, netten Mädels und Jungs, Reisen, Autos, Situationen. Man hat das Gefühl, dass heute mehr Leute in der Lage sind “ansehnliche” bis schöne Fotos zu produzieren. Das Handy hat man immer dabei, es liefert eine ziemlich gute Qualität ab und mit VSCO und Instagram hat man dem Bild schnell einen besonderen, “professionellen” Look verpasst.

Welche Bedeutung haben denn dann Fotos? Man scrollt durch eine Riesenmenge an Fotos. Man findet sie schön und vergisst sie sofort wieder. Man stumpft ab. Die Fotos verstauben auf den Festplatten. Das einzelne Foto verliert an Bedeutung, da praktisch ein Überangebot herrscht. Dies gilt allerdings nur für Fotos, zu den man keinen Bezug hat.

Bei Hochzeiten werden sehr viele Bilder gemacht, die den Tag in vielen und schönen Details festhalten. Heute könnte man denken, dass es einfach zu viele und zu unwichtige sind. Das Paar wird sich die Bilder aber gegebenenfalls in einigen Jahren anschauen und sich über jedes Foto freuen. Sie werden an Momente erinnert. Und an die Freunde und Familie. Denn ohne dieses Foto wäre der Moment für immer weg.

So sind auch für uns die Bilderberge und  iPhone Fotos von Bedeutung. Denn diese sind das Tagebuch und ohne Fotos hat man die Ereignisse schneller vergessen, als man denkt. Man muss sie nur nicht jedem unter die Nase reiben.

Wir halten also fest: Die Bilderberge sind gar nicht mal so schlecht. Also die Eigenen.

Die Frage ist dann, was man damit anfängt. Man guckt die Fotos nach einiger Zeit digital an und erinnert sich gerne an die Momente. Doch das ist zu wenig. Bilder gehören gedruckt. Wer sich schon mal die Mühe gemacht hat und ein schönes Bild ausgewählt und auf Alu-Dibond oder unter Acryl gebracht hat, wird es verstehen. Wer sich keine großen Prints leisten will, kann sich zumindestens bei Mediamarkt/Saturn die 500 Urlaubsbilder auf 10x15cm für 30€ ausdrucken und so richtig in der Hand halten. Das möchten wir jedem empfehlen.

Anfang des Jahres sind wir allerdings noch einen Schritt weitergegangen. Durch einen Film bei FotoTV. haben wir von der IMAGO Kamera erfahren.

Dabei handelt es sich um eine begehbare Kamera. Richtig gelesen: Es ist eine Kamera, in die man steigt, wenn man ein Foto haben möchte. Und dazu noch voll analog. Nichts digital, mehrere Versuche, Nachbearbeitung, Instagram und Pi-pa-po. Ein 1 zu 1 Abbild von sich selber, denn die Kamera nimmt das Innere im Format 200x60cm auf einen Sofort-Positiv-Film auf. Ein absolutes Unikat ohne Negativ.

Wen die genaue Konstruktion interessiert, kann sich gerne den FotoTV. Film anschauen, uns anquatschen, sich auf der IMAGO Seite erkunden oder dort persönlich vorbeischauen. Das Spannende ist, dass es sich dabei nicht um eine Lochkamera handelt, denn diese gab es bereits in Hangargröße, sondern um eine richtige optische Konstruktion mit Linsen und Spiegeln.

Das Shooting an sich ist ein Erlebnis, das zu beschreiben den Rahmen des Artikels sprengen würde. Man kann nur sagen, dass die Imago Betreiberin sich viel Zeit nimmt und einen vor der Aufnahme ausführlich berät. (Zeit-)Druck hat man nicht, denn das Bild soll auch gelingen. Was man in der Kamera macht ist jedem selber überlassen. Was andere in der Kamera anstellen, kann man auf der Facebook Seite oder in diesem Video an zwei Stellen sehen. Wir haben dabei sicherlich die langweiligsten Posen gewählt. :) Das Foto sollte aber auch einfach uns in der aktuellen Situation darstellen. Eine Momentaufnahme.

Den Aufnahmezeitpunkt kann man selber bestimmen, denn man kann einen Selbstauslöser in die Hand nehmen. Die Aufnahme sollte dann allerdings stimmen, denn das große Fotopapier ist nicht billig. Wenn man es preiswerter mag, kann man auch kleinere Oberkörperportraits machen, die ebenfalls ein fast 1 zu 1 Maßstab haben. Zusätzlich gibt es bis Weihnachten eine attraktive Aktion und wenn man mit mehreren Leuten kommt, gibt es bestimmt auch einige Möglichkeiten. Das gemachte IMAGO sollte man anschließend kaschieren lassen, damit es lange erhalten bleibt und einen schönen Platz in der Wohnung bekommt. Bei Kontrastlab haben wir gute Erfahrungen mit der Kaschierung gemacht. Wie man unten sieht, haben wir noch nicht den finalen Platz für das Bild gefunden. Aber es läuft ja nicht weg. :)

Da sich den Text bisher eh keiner durchgelesen hat, ziehen wir einfach einen Strich und schließen den Artikel ab.

Die gesamte Erfahrung ist einfach genial. Ein Unikat unter besonderen Umständen zu produzieren. Und wo sonst kann man in eine Kamera spazieren und wenn man lieb fragt, sich zwischen Objektiv und Aufnahmeebene quetschen – siehe das Bild auf dem Kopf, das aus einer Position aufgenommen wurde, die bei einer Spiegelreflexkamera hinter dem Spiegel wäre. Interessante Maßstäbe.

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